Telefonieren mit Hörgerät

28. November 2025
14 Minuten Lesezeit
Zwei ältere Menschen telefonieren

Telefonieren mit Hörgerät kann eine Herausforderung darstellen, muss es aber nicht. Moderne Technologien ermöglichen heute eine direkte Verbindung zwischen Telefon und Hörsystem, wodurch Gespräche deutlich verständlicher werden. Von Bluetooth-Streaming über Induktionsspulen bis hin zu speziellen Seniorentelefonen stehen verschiedene Lösungen zur Verfügung, die das Telefonieren im Alltag erleichtern. Entscheidend ist die richtige Auswahl der Technik sowie die optimale Anpassung an die individuellen Bedürfnisse.

Das Wichtigste in Kürze

  • Moderne Hörgeräte können über Bluetooth direkt mit Smartphones verbunden werden und ermöglichen so glasklare Telefongespräche ohne Hintergrundgeräusche
  • Kompatibilitätskennzeichnungen wie M-Rating und T-Rating helfen bei der Auswahl geeigneter Telefone für Hörgeräteträger
  • Die Induktionsspule bietet eine bewährte Alternative zur drahtlosen Übertragung, erfordert jedoch spezielle Telefone
  • Spezielle Seniorentelefone bieten erhöhte Lautstärken bis 95 dB und vereinfachte Bedienung
  • Die richtige Hörerhaltung ist bei akustischer Kopplung entscheidend, um Rückkopplungen zu vermeiden
  • Fachberatung durch Hörakustiker hilft bei der Auswahl der optimalen Lösung für individuelle Bedürfnisse

Grundlagen und Herausforderungen beim Telefonieren mit Hörgerät

Das Telefonieren stellt für Menschen mit Hörminderung eine besondere Situation dar. Anders als bei Gesprächen von Angesicht zu Angesicht fehlen visuelle Hinweise wie Lippenbewegungen oder Mimik. Gleichzeitig können Hintergrundgeräusche die Sprachverständlichkeit zusätzlich beeinträchtigen. Die Qualität der Telefonübertragung spielt dabei eine zentrale Rolle, da komprimierte Audiosignale häufig für Hörgeräte schwieriger zu verarbeiten sind als natürliche Sprache.

Moderne Hörgerätetechnologie bietet inzwischen zahlreiche Möglichkeiten, um diese Herausforderungen zu meistern. Die direkte Übertragung des Telefonsignals an das Hörgerät kann die Verständlichkeit erheblich verbessern. Dabei werden Störgeräusche minimiert und die Sprache klar und deutlich direkt ins Ohr übertragen. Eine klare Kommunikation im Alltag und Berufsleben ist für viele Menschen mit Hörminderung essentiell, weshalb es einen großen Bedarf an praktikablen Lösungen gibt.

Kompatibilitätskennzeichnungen verstehen

Um die Eignung von Telefonen für Hörgeräteträger zu bestimmen, existieren spezielle Klassifizierungen. Bei Mobiltelefonen kommen die sogenannten M- und T-Ratings zum Einsatz. Das M-Rating bewertet die akustische Kopplung und gibt an, wie gut das Telefon Rückkopplungen und Hintergrundgeräusche reduziert. Die Skala reicht von M1 bis M4, wobei M4 die beste Kompatibilität darstellt und eine nahezu störungsfreie Nutzung ermöglicht.

Das T-Rating hingegen misst die Kompatibilität mit der induktiven Übertragung über die Telefonspule des Hörgeräts. Auch hier gilt: T4 repräsentiert die höchste Stufe und gewährleistet eine optimale Signalübertragung. Für Festnetztelefone gibt es die Kennzeichnung HAC (Hearing Aid Compatible). Alle öffentlichen Telefone, Arbeitsplatztelefone und Notruftelefone müssen diese Kompatibilitätsanforderungen erfüllen, um eine barrierefreie Kommunikation zu gewährleisten.

Direkte digitale Übertragung durch Streaming

Die fortschrittlichste Methode für das Telefonieren mit Hörgerät ist die direkte digitale Übertragung über Funktechnologie. Viele moderne Hörsysteme sind mit Bluetooth ausgestattet und können direkt mit Smartphones oder anderen Endgeräten verbunden werden. Diese Technologie überträgt den Ton des Gesprächs unmittelbar in beide Hörgeräte, was zu einer glasklaren Sprachübertragung bei gleichzeitig minimierten Hintergrundgeräuschen führt.

Bei dieser Lösung fungieren die Hörgeräte als drahtloses Headset. Das Telefon muss nicht mehr ans Ohr gehalten werden, was freihändiges Telefonieren und hohen Komfort ermöglicht. Die Stimme des Gesprächspartners wird direkt im Ohr wiedergegeben, während die eigene Stimme über die Mikrofone der Hörgeräte oder des Smartphones aufgenommen wird. Bei einigen Systemen kann die Annahme und Beendigung von Anrufen direkt durch kurzes Drücken oder Tippen auf das Hörgerät erfolgen.

Bluetooth-Protokolle und Standards

Es ist wichtig zu wissen, dass nicht alle Bluetooth-Verbindungen gleich funktionieren. Verschiedene Protokolle regeln die Kommunikation zwischen Hörgerät und Telefon. Made for iPhone (MFI) ist ein spezielles Protokoll für Apple-Geräte, während Audiostreaming for Hearing Aids (ASHA) für Android-Smartphones entwickelt wurde. Der neuere Standard Bluetooth LE Audio verspricht eine noch bessere Klangqualität bei geringerem Energieverbrauch und könnte künftig beide Systeme vereinheitlichen.

Die Kompatibilität zwischen Hörgerät und Smartphone sollte vor dem Kauf überprüft werden. Nicht alle Bluetooth-Standards sind miteinander kompatibel, was zu Verbindungsproblemen oder eingeschränkter Funktionalität führen kann. Hörakustiker können bei der Auswahl kompatibler Geräte beraten und die Einrichtung der Verbindung unterstützen. Eine professionelle Beratung zu Hilfsmitteln und Technik hilft dabei, die optimale Lösung zu finden.

Zubehör für die kabellose Kopplung

Wenn das Hörgerät oder das Telefon keine direkte Bluetooth-Verbindung unterstützen, ist oft spezielles Zubehör erforderlich. Diese Zusatzgeräte, bekannt als Streamer, Transmitter oder Telefonadapter, dienen als drahtlose Schnittstelle zwischen Telefon und Hörsystem. Sie empfangen das Audiosignal vom Telefon und leiten es direkt an die Hörhilfen weiter, wodurch eine ähnlich gute Klangqualität wie bei direkter Bluetooth-Verbindung erreicht werden kann.

Bei Festnetztelefonen können solche Geräte zwischen die Hausleitung und das Endgerät geschaltet werden. Sie benötigen in der Regel eine eigene Stromversorgung und müssen einmalig mit den Hörgeräten gekoppelt werden. Spezifische Zubehörteile wie der ConnectClip oder Easy LE Adapter verwandeln Hörgeräte in drahtlose Headsets und ermöglichen freihändige Telefonie auch mit älteren Geräten. Für Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte können auch Audioschuhe zur Verbindung mit zusätzlichen Anlagen genutzt werden.

Induktive Übertragung und Telefonspule

Die Induktionsspule, auch T-Spule oder Telefonspule genannt, ist eine bewährte Funktion in vielen Hörgeräten. Sie ermöglicht eine drahtlose Verbindung zu kompatiblen Telefonen durch elektromagnetische Signalübertragung. Bei aktivierter Spule werden die elektromagnetischen Sprachsignale vom Telefonhörer abgegriffen und direkt an das Hörgerät übertragen, wodurch der Lautsprecher des Telefons umgangen wird.

Diese Methode verbessert die Sprachübertragung und Klangqualität erheblich, da Hintergrundgeräusche effektiv reduziert werden. Der Ton gelangt direkt und ohne Umwege ins Hörgerät, was besonders in lauten Umgebungen von Vorteil sein kann. Allerdings sind für die Nutzung der T-Spule spezielle Telefone erforderlich, die das notwendige elektromagnetische Feld erzeugen können. Viele Festnetztelefone und öffentliche Telefone verfügen über diese Funktion, während sie bei Smartphones eher selten anzutreffen ist.

Halsringschleifen als Alternative

Eine weitere Möglichkeit der induktiven Übertragung bieten Halsringschleifen. Diese werden um den Hals getragen und erzeugen ein elektromagnetisches Feld, das von der T-Spule des Hörgeräts empfangen werden kann. Die Halsringschleife wird mit dem Telefon oder einem anderen Audiogerät verbunden und überträgt das Signal induktiv. Diese Lösung ist besonders praktisch für Menschen, die verschiedene Audioquellen nutzen möchten, da die Halsringschleife universell einsetzbar ist.

Spezielle Telefone für Hörgeräteträger

Für Menschen mit Höreinschränkungen stehen spezielle Telefone zur Verfügung, die oft als Seniorentelefone oder Telefone für Schwerhörige bezeichnet werden. Diese Geräte sind entweder direkt mit Hörgeräten kompatibel oder verfügen über Funktionen, die auch ohne direkte Kopplung helfen. Charakteristisch ist eine einstellbare Hörerlautstärke, die bis zu 40 dB über der normalen Telefonlautstärke liegen kann. Die Klingeltonlautstärke lässt sich bei vielen Modellen auf bis zu 95 dB anheben, was selbst bei starker Hörminderung ein zuverlässiges Wahrnehmen eingehender Anrufe ermöglicht.

Darüber hinaus zeichnen sich diese Telefone durch eine vereinfachte Bedienung aus. Große, gut fühlbare Tasten erleichtern die Bedienung auch für Menschen mit eingeschränkter Feinmotorik. Kontrastreiche Displays mit großer Schrift verbessern die Ablesbarkeit. Direktwahltasten ermöglichen das schnelle Anrufen häufig kontaktierter Personen mit nur einem Tastendruck. Einige Modelle bieten zusätzlich eine Notruffunktion, über die im Bedarfsfall schnell Hilfe gerufen werden kann.

Zusätzliche Signalisierungsfunktionen

Moderne Spezialtelefone und manche Smartphones bieten weitere Funktionen, die das Telefonieren erleichtern. Optische Anrufsignalisierung durch blinkende LEDs oder Lichter macht eingehende Anrufe auch visuell bemerkbar. Vibrationsarmbänder oder Vibrationsalarme können den Anruf zusätzlich signalisieren. Einige Modelle verfügen über Sprachansage der gedrückten Wähltasten oder die Ansage des Anrufernamens, was die Bedienung weiter vereinfacht.

Sicherheitsfunktionen wie Anrufschutz mit Whitelist und Blacklist helfen dabei, unerwünschte Anrufe zu blockieren. Dies kann besonders für ältere Menschen mit Hörminderung wichtig sein, um vor Telefonbetrug geschützt zu sein. Die Kombination aus erhöhter Lautstärke, vereinfachter Bedienung und zusätzlichen Signalisierungsfunktionen macht diese Telefone für Schwerhörige zu wertvollen Hilfsmitteln im Alltag.

Optimierte Hörprogramme und Klangeinstellungen

Viele moderne Hörgeräte bieten spezielle Hörprogramme an, die gezielt für Telefongespräche optimiert sind. Diese Programme passen die Verstärkung und Filtereinstellungen des Hörsystems individuell an die Gegebenheiten eines Telefongesprächs an. Dadurch wird die Sprachverständlichkeit verbessert, indem beispielsweise Rückkopplungen minimiert und die Verarbeitung von Nebengeräuschen reguliert wird.

Die Hörprogramme können automatisch aktiviert werden, sobald das Hörgerät ein Telefon in der Nähe erkennt, oder manuell über eine Taste am Gerät oder eine Smartphone-App umgeschaltet werden. Einige Systeme ermöglichen auch die Anpassung von Klangprofilen zur Betonung bestimmter Frequenzbereiche. Hohe Frequenzen können beispielsweise verstärkt werden, um Zischlaute besser verständlich zu machen, während tiefe Frequenzen zur Unterstützung des persönlichen Hörvermögens angepasst werden können.

Künstliche Intelligenz und Transkription

Moderne Technologien gehen über die reine Klangverbesserung hinaus. Künstliche Intelligenz kann Hörsituationen in Echtzeit analysieren und die Klangqualität automatisch optimal anpassen. Sprachassistenten wie Siri oder Google Assistant ermöglichen eine freihändige Bedienung des Telefons, was besonders bei eingeschränkter Mobilität hilfreich sein kann.

Eine besonders wertvolle Funktion ist die Transkription von Telefonaten in Echtzeit, auch als Speech-to-text bezeichnet. Dabei wird der gesprochene Text als Live-Untertitel auf dem Smartphone-Bildschirm angezeigt und kann mitgelesen werden. Dies erleichtert die Verständigung erheblich, besonders in lauten Umgebungen oder bei undeutlicher Sprache des Gesprächspartners. Einige Apps bieten diese Funktion kostenlos an und können eine wertvolle Ergänzung zur akustischen Übertragung darstellen.

Richtige Handhabung je nach Hörgerätetyp

Die richtige Position des Telefonhörers ist bei akustischer Kopplung entscheidend, um optimale Klangqualität zu erreichen und Rückkopplungen zu vermeiden. Bei Im-Ohr-Geräten, die vollständig im Gehörgang sitzen, befindet sich das Mikrofon direkt im Ohr. Deshalb kann der Telefonhörer in der Regel wie gewohnt ans Ohr gehalten werden, ohne dass spezielle Anpassungen notwendig sind.

Bei Hinter-dem-Ohr-Geräten liegt die Situation anders. Das Mikrofon befindet sich am oberen Teil des Hörgeräts hinter der Ohrmuschel. Um eine klare Klangübertragung zu gewährleisten, sollte der Telefonhörer höher oder leicht hinter das Ohr positioniert werden. So wird der Lautsprecher des Telefons direkt auf das Hörgerätemikrofon ausgerichtet. Diese Positionierung mag anfangs ungewohnt erscheinen, führt aber zu deutlich besserer Verständlichkeit.

Vermeidung von Rückkopplungen

Rückkopplungen entstehen, wenn der verstärkte Ton aus dem Hörgerät wieder vom Mikrofon aufgenommen wird. Dies führt zu unangenehmen Pfeiftönen, die das Gespräch unmöglich machen können. Die richtige Positionierung des Hörers ist der erste Schritt zur Vermeidung solcher Störungen. Zusätzlich verfügen moderne Hörgeräte über Rückkopplungsunterdrückung, die solche Störgeräusche automatisch erkennt und eliminiert.

Bei der Nutzung von Streaming-Technologien über Bluetooth entfällt dieses Problem komplett, da der Ton direkt digital übertragen wird und keine akustische Kopplung stattfindet. Dies ist einer der großen Vorteile der drahtlosen Übertragung und macht das freihändige Telefonieren besonders komfortabel und störungsfrei.

Optimierung der Gesprächsumgebung

Auch die beste Technik kann ihre Wirkung nur entfalten, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Für wichtige Telefongespräche ist es ratsam, eine ruhige Umgebung zu wählen. Störgeräusche wie laufende Fernseher oder laute TV-Lautsprecher sollten minimiert oder ausgeschaltet werden. Auch Gespräche anderer Personen im Raum können die Verständlichkeit beeinträchtigen.

Die Wahl eines ruhigen Ortes hilft nicht nur bei der besseren Verständigung, sondern reduziert auch die Anstrengung beim Zuhören. Menschen mit Hörminderung müssen sich häufig stärker konzentrieren, um Sprache zu verstehen. In einer ruhigen Umgebung fällt dies deutlich leichter, und Gespräche werden weniger ermüdend.

Kommunikation mit dem Gesprächspartner

Es kann hilfreich sein, den Gesprächspartner zu Beginn des Telefonats über die eigene Hörsituation zu informieren. Die Bitte um langsames und deutliches Sprechen wird in der Regel gerne berücksichtigt. Pausen zwischen Sätzen geben Zeit, das Gesagte zu verarbeiten. Wichtige Informationen wie Namen, Adressen oder Zahlen können gegebenenfalls auch schriftlich per SMS oder E-Mail übermittelt werden.

Für längere oder komplexe Gespräche kann es sinnvoll sein, einen Termin zu vereinbaren, sodass man sich in Ruhe auf das Telefonat vorbereiten kann. Auch die Nutzung von Videotelefonie kann eine Alternative sein, da hier zusätzlich visuelle Informationen wie Lippenbewegungen zur Verfügung stehen, die das Verstehen erleichtern.

Fachberatung und individuelle Lösungen

Da es keine gesetzlich verpflichtenden Standards zur Kompatibilität zwischen allen Telefonen und Hörgeräten gibt, ist es oft unumgänglich, verschiedene Lösungen praktisch auszuprobieren. Hörakustiker sind die richtigen Ansprechpartner für alle Fragen zur Verbindung von Hörgerät und Telefon. Sie helfen bei der Konfiguration der Geräte, der Einrichtung von Hörprogrammen und der Auswahl des passenden Zubehörs.

In der Hörakustikwerkstatt können verschiedene Lösungen getestet werden, um die individuell beste Option zu finden. Dabei werden sowohl die technischen Möglichkeiten des vorhandenen Hörgeräts als auch die persönlichen Bedürfnisse und Gewohnheiten berücksichtigt. Manche Menschen bevorzugen die direkte Bluetooth-Verbindung, andere kommen besser mit der Induktionsspule zurecht.

Laufende Anpassung und Optimierung

Nach der ersten Einrichtung kann es sein, dass weitere Feineinstellungen notwendig sind. Die Lautstärke bei Telefongesprächen kann anders empfunden werden als bei normalen Gesprächen. Auch die Balance zwischen der Stimme des Gesprächspartners und der eigenen Stimme lässt sich häufig noch optimieren. Moderne Hörgeräte-Apps ermöglichen oft eine individuelle Anpassung dieser Einstellungen direkt durch die Nutzerin oder den Nutzer.

Regelmäßige Kontrolltermine beim Hörakustiker helfen dabei, die Einstellungen bei Bedarf anzupassen und neue Funktionen kennenzulernen. Die Technologie entwickelt sich ständig weiter, und viele Hörgeräte können durch Software-Updates mit neuen Funktionen ausgestattet werden. Eine gute Betreuung stellt sicher, dass das volle Potential der Technologie ausgeschöpft wird.

Praktische Tipps für den Alltag

Neben der technischen Ausstattung gibt es einige praktische Tipps, die das Telefonieren mit Hörgerät erleichtern. Die Lautstärke sollte während eines Gesprächs nach Bedarf angepasst werden können. Bei vielen Systemen ist dies direkt über das Hörgerät oder eine begleitende App möglich. Eine zu hohe Lautstärke kann dabei genauso problematisch sein wie eine zu niedrige, da sie zu Verzerrungen führen kann.

Bei längeren Telefonaten sollte auf den Akkustand der Hörgeräte geachtet werden. Bluetooth-Streaming verbraucht mehr Energie als normale Hörgerätenutzung. Es empfiehlt sich, vor wichtigen oder längeren Gesprächen zu prüfen, ob die Akkus ausreichend geladen sind. Bei wiederaufladbaren Hörgeräten kann eine Ladestation am Telefonieplatz sinnvoll sein.

Nutzung verschiedener Geräte

Viele moderne Hörgeräte können mit mehreren Geräten gleichzeitig gekoppelt werden. Dies ermöglicht den nahtlosen Wechsel zwischen Smartphone, Festnetztelefon mit Adapter und anderen Audioquellen. Die Verwaltung mehrerer Verbindungen erfolgt meist automatisch, sodass eingehende Anrufe unabhängig vom Gerät empfangen werden können.

Für Menschen, die sowohl beruflich als auch privat viel telefonieren, kann es sinnvoll sein, unterschiedliche Hörprogramme für verschiedene Situationen anzulegen. Ein Programm für ruhige Bürogespräche, eines für Telefonate in lauterer Umgebung und möglicherweise ein weiteres für Videokonferenzen. Der schnelle Wechsel zwischen diesen Programmen erfolgt über die Hörgeräte-App oder direkt am Gerät.

Zukunftsperspektiven und Entwicklungen

Die Technologie für das Telefonieren mit Hörgerät entwickelt sich stetig weiter. Bluetooth LE Audio verspricht eine noch bessere Klangqualität bei geringerem Energieverbrauch und könnte in Zukunft die verschiedenen Protokolle vereinheitlichen. Dies würde die Kompatibilität zwischen verschiedenen Geräten weiter verbessern und die Einrichtung vereinfachen.

Künstliche Intelligenz wird zunehmend in Hörgeräte integriert und ermöglicht immer bessere automatische Anpassungen an verschiedene Hörsituationen. Auch bei Telefongesprächen kann KI helfen, Sprache von Hintergrundgeräuschen zu trennen und die Verständlichkeit weiter zu verbessern. Einige Hersteller arbeiten bereits an Systemen, die verschiedene Stimmen erkennen und unterschiedlich verarbeiten können.

Die Integration von Hörgeräten in Smart-Home-Systeme bietet weitere Möglichkeiten. Eingehende Anrufe könnten über Lichtsignale im ganzen Haus angezeigt werden. Die Verbindung mit Türklingeln oder Rauchmeldern erhöht die Sicherheit. Auch die Nutzung von Sprachassistenten wird durch die direkte Integration in Hörgeräte immer komfortabler und natürlicher.