HÖRST
Hörverstärker für Telefonate

Inhaltsverzeichnis
Telefongespräche stellen für Menschen mit Hörproblemen oft eine erhebliche Herausforderung dar. Hörverstärker für Telefonate bieten hier eine praktische Lösung, indem sie die Lautstärke und Klarheit von Gesprächen deutlich verbessern. Diese speziellen Geräte ermöglichen es Schwerhörigen und Menschen mit altersbedingtem Hörverlust, wieder aktiv am telefonischen Austausch teilzunehmen, ohne dabei auf teure medizinische Hörgeräte angewiesen zu sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Telefonverstärker erhöhen die Lautstärke um 20-50 dB für bessere Sprachverständlichkeit
- Verschiedene Typen: Inline-Verstärker, mobile Verstärker, Schwerhörigentelefone
- Geeignet für Menschen mit leichten bis mittleren Hörproblemen
- Kompatibel mit Festnetztelefonen, teilweise auch mit Hörgeräten über Telefonspule
- Preise zwischen 30 und 300 Euro je nach Ausstattung
- Keine ärztliche Verordnung erforderlich, frei verkäuflich
Was sind Telefon-Hörverstärker genau?
Funktionsweise und technische Grundlagen
Telefon-Hörverstärker sind elektronische Geräte, die zwischen dem Telefon und dem Hörer geschaltet werden oder direkt in spezielle Schwerhörigentelefone integriert sind. Die Verstärkung erfolgt durch elektronische Schaltkreise, die das eingehende Audiosignal aufnehmen und die Amplitude der Sprachsignale erhöhen. Moderne Telefonverstärker arbeiten mit digitaler Signalverarbeitung, wodurch nicht nur die Lautstärke angehoben wird, sondern auch störende Nebengeräusche reduziert werden können.
Die meisten Geräte verfügen über einen einstellbaren Lautstärkeregler, mit dem die Verstärkung individuell zwischen 20 und 40 dB reguliert werden kann. Diese Verstärkungsleistung entspricht einer Verdopplung bis Vervierfachung der normalen Telefonlautstärke. Zusätzlich bieten viele Modelle eine Tonregelung, mit der hohe und tiefe Frequenzen separat angepasst werden können, was besonders bei frequenzabhängigen Hörverlusten hilfreich ist.
Der wichtige Unterschied zu medizinischen Hörgeräten
Während Hörgeräte medizinische Hilfsmittel sind, die individuell an das Hörvermögen angepasst und vom Hörakustiker eingestellt werden, handelt es sich bei Telefon-Hörverstärkern um frei verkäufliche Konsumprodukte. Hörgeräte analysieren das individuelle Hörvermögen über verschiedene Frequenzbereiche und gleichen gezielt Defizite aus. Sie verfügen über komplexe Algorithmen zur Spracherkennung und Störgeräuschunterdrückung.
Telefonverstärker hingegen bieten eine allgemeine Verstärkung ohne individuelle Anpassung. Sie eignen sich daher primär für Menschen mit leichten bis mittleren Hörproblemen, die noch keine medizinische Versorgung benötigen oder als Ergänzung zu bestehenden Hörgeräten. Der Vorteil liegt in der sofortigen Verfügbarkeit ohne Arztbesuch und den deutlich geringeren Kosten.
Zielgruppen und Anwendungsbereiche
Menschen mit Schwerhörigkeit und Hörgeschädigte
Hörgeschädigte Menschen profitieren besonders von Telefon-Hörverstärkern, da diese eine gezielte Verbesserung der Sprachverständlichkeit ermöglichen. Studien zeigen, dass etwa 15 Millionen Menschen in Deutschland unter Hörproblemen leiden, wobei nur ein Bruchteil davon mit Hörgeräten versorgt ist. Für diese große Gruppe bieten Telefonverstärker eine niedrigschwellige Möglichkeit, die Kommunikation zu verbessern.
Besonders Personen mit beginnender Schwerhörigkeit, die im Alltag noch gut zurechtkommen, aber beim Telefonieren Schwierigkeiten haben, finden in diesen Geräten eine praktische Unterstützung. Die Verstärker helfen dabei, leise Stimmen besser zu verstehen und wichtige Informationen am Telefon nicht zu verpassen. Auch Hörgeräteträger nutzen zusätzliche Telefonverstärker, da nicht alle Hörgeräte optimal für Telefonate eingestellt sind.
Senioren und altersbedingte Hörprobleme
Mit zunehmendem Alter lässt das Hörvermögen natürlicherweise nach. Etwa jeder dritte Mensch über 65 Jahre ist von altersbedingter Schwerhörigkeit betroffen. Telefonverstärker ermöglichen es älteren Menschen, weiterhin selbstständig zu telefonieren und soziale Kontakte zu pflegen. Die einfache Handhabung ohne komplizierte Technik macht diese Geräte besonders seniorenfreundlich.
Viele ältere Menschen scheuen den Gang zum Hörakustiker oder die Anschaffung teurer Hörgeräte. Telefon-Hörverstärker bieten hier eine unkomplizierte Alternative für den spezifischen Bedarf beim Telefonieren. Die Geräte lassen sich ohne technische Vorkenntnisse installieren und bedienen, was die Akzeptanz bei dieser Zielgruppe erhöht.
Verschiedene Bauformen von Telefonverstärkern
Stationäre Inline-Verstärker für Festnetztelefone
Inline-Verstärker werden direkt zwischen Telefonapparat und Hörer geschaltet. Diese kompakten Geräte sind etwa so groß wie eine Streichholzschachtel und werden einfach in die bestehende Telefonleitung eingesteckt. Die Installation erfolgt ohne Werkzeug: Der Hörer wird vom Telefon getrennt, der Verstärker dazwischen gesteckt, und schon ist das Gerät einsatzbereit.
Diese Verstärkertyp eignet sich ausschließlich für schnurgebundene Festnetztelefone mit abnehmbarem Hörer. Die Verstärkungsleistung liegt typischerweise bei 20 bis 35 dB, wobei hochwertige Modelle wie der Humantechnik PL-51 sogar bis zu 40 dB erreichen. Die Stromversorgung erfolgt meist über Batterien oder ein Netzteil, wodurch keine aufwendige Verkabelung notwendig ist.
Mobile Verstärker mit Audioschuh-Technologie
Der Audioschuh ist eine spezielle Anschlusstechnik, die ursprünglich für Hörgeräte entwickelt wurde. Mobile Telefonverstärker mit Audioschuh können flexibel an verschiedenen Telefonen verwendet werden. Sie werden magnetisch oder mit einer Klemmvorrichtung am Telefonhörer befestigt und verstärken das Signal induktiv.
Diese Lösung eignet sich besonders für Menschen, die häufig verschiedene Telefone nutzen, etwa am Arbeitsplatz und zu Hause. Die Verstärker sind klein und leicht, sodass sie problemlos in der Tasche mitgeführt werden können. Die Verstärkungsleistung liegt meist zwischen 15 und 25 dB, was für viele Anwendungsfälle ausreichend ist. Moderne Geräte verfügen zusätzlich über einen integrierten Akku, der per USB aufgeladen werden kann.
Schwerhörigentelefone mit integrierter Verstärkung
Schwerhörigentelefone sind Komplettlösungen, bei denen die Verstärkungstechnik bereits im Telefon integriert ist. Diese speziellen Telefone bieten nicht nur eine erhöhte Hörerlautstärke von bis zu 50 dB, sondern auch verstärkte Klingeltöne bis 95 dB. Viele Modelle verfügen über große, beleuchtete Tasten und ein gut lesbares Display, was sie besonders seniorengerecht macht.
Zusätzliche Funktionen wie optische Anrufsignalisierung durch Blitzlicht, programmierbare Kurzwahltasten und einstellbare Frequenzbereiche erhöhen den Bedienkomfort. Hochwertige Schwerhörigentelefone von Herstellern wie Humantechnik oder Geemarc bieten zudem eine Freisprechfunktion und sind sowohl als schnurgebundene als auch als DECT-Variante erhältlich.
Moderne digitale Lösungen und Smartphone-Apps
Die Digitalisierung hat auch vor Hörhilfen nicht Halt gemacht. Moderne Smartphones können mit speziellen Apps zu effektiven Hörverstärkern umfunktioniert werden. Diese Apps nutzen das eingebaute Mikrofon und verstärken Umgebungsgeräusche oder Telefonate über Kopfhörer oder Bluetooth-Verbindungen zu Hörgeräten.
Einige Apps bieten sogar eine individuelle Frequenzanpassung basierend auf einem integrierten Hörtest. Die Verstärkung kann für verschiedene Situationen gespeichert und bei Bedarf abgerufen werden. Für iPhone-Nutzer gibt es zudem die Möglichkeit, kompatible Hörgeräte direkt mit dem Telefon zu koppeln und Anrufe ohne zusätzliche Geräte zu verstärken.
Technische Eigenschaften und Leistungsmerkmale
Verstärkungsleistung und dB-Werte verstehen
Die Verstärkungsleistung wird in Dezibel (dB) angegeben und ist das wichtigste Leistungsmerkmal eines Telefonverstärkers. Eine Erhöhung um 10 dB entspricht einer Verdopplung der wahrgenommenen Lautstärke. Standardtelefone haben eine Ausgangslautstärke von etwa 65 bis 70 dB. Mit einem Verstärker von 30 dB erreicht man somit Werte von 95 bis 100 dB, was etwa der Lautstärke eines vorbeifahrenden LKWs entspricht.
Für leichte Hörprobleme reicht meist eine Verstärkung von 15 bis 20 dB aus. Bei mittleren Hörverlusten sind 25 bis 35 dB sinnvoll, während schwere Beeinträchtigungen Verstärkungen von 40 dB und mehr erfordern können. Wichtig ist dabei, dass zu hohe Lautstärken das Gehör zusätzlich schädigen können, weshalb viele Geräte über eine einstellbare Lautstärkebegrenzung verfügen.
Tonregelung und Frequenzanpassung
Neben der reinen Lautstärkeverstärkung spielt die Tonregelung eine wichtige Rolle für die Sprachverständlichkeit. Viele Menschen mit Hörproblemen haben Schwierigkeiten im Hochtonbereich, wo wichtige Sprachlaute wie S, F oder T liegen. Ein guter Telefonverstärker ermöglicht daher die separate Anhebung hoher Frequenzen.
Die Einstellung erfolgt meist über Drehregler oder Schiebeschalter am Gerät. Einige digitale Modelle bieten sogar voreingestellte Profile für verschiedene Arten von Hörverlust. Die Frequenzanpassung kann die Sprachverständlichkeit erheblich verbessern, ohne dass die Gesamtlautstärke stark erhöht werden muss, was angenehmer für das Gehör ist.
Stromversorgung durch Batterien oder Netzteil
Die Art der Stromversorgung beeinflusst maßgeblich die Flexibilität und Betriebskosten eines Telefonverstärkers. Batteriebetriebene Geräte sind unabhängig von Steckdosen und eignen sich gut für den mobilen Einsatz. Standard-AA oder AAA-Batterien halten je nach Nutzung mehrere Monate. Der Nachteil liegt in den laufenden Kosten für Batterien und der Gefahr, dass diese im ungünstigsten Moment leer sind.
Netzteilbetriebene Verstärker bieten konstante Leistung ohne Batteriewechsel. Sie eignen sich ideal für stationäre Installation an häufig genutzten Telefonen. Moderne Geräte verfügen oft über beide Optionen oder arbeiten mit wiederaufladbaren Akkus, die per USB geladen werden können. Die Akkulaufzeit beträgt bei durchschnittlicher Nutzung meist mehrere Tage bis Wochen.
Kompatibilität und Anschlussmöglichkeiten
Festnetztelefone und ihre Besonderheiten
Die Kompatibilität mit verschiedenen Telefonsystemen ist ein entscheidender Faktor bei der Auswahl eines Telefonverstärkers. Schnurgebundene Festnetztelefone mit modularem Höreranschluss (RJ-9 oder RJ-22 Stecker) sind am einfachsten nachzurüsten. Hier kann ein Inline-Verstärker ohne Modifikation zwischengeschaltet werden.
Bei schnurlosen DECT-Telefonen gestaltet sich die Nachrüstung schwieriger, da der Hörer fest mit der Basiseinheit verbunden ist. Hier kommen nur mobile Verstärker oder der komplette Austausch gegen ein Schwerhörigentelefon in Frage. Einige Hersteller bieten spezielle DECT-Telefone mit integrierter Verstärkung an, die sich nahtlos in bestehende Telefonanlagen integrieren lassen.
Hörgeräte-Kompatibilität über Telefonspule
Viele moderne Hörgeräte verfügen über eine eingebaute Telefonspule (T-Spule), die elektromagnetische Signale empfangen kann. Telefonverstärker mit induktiver Übertragung senden das verstärkte Signal direkt an diese Spule, wodurch Störgeräusche minimiert werden. Die Umschaltung auf den T-Modus erfolgt meist automatisch beim Annähern an den Telefonhörer.
Für optimale Kompatibilität sollte der Telefonverstärker über eine einstellbare Induktionsstärke verfügen. Die Reichweite der induktiven Übertragung beträgt nur wenige Zentimeter, weshalb der Hörer nah ans Hörgerät gehalten werden muss. Alternativ kann eine Teleschlinge um den Hals getragen werden, die das Signal großflächiger überträgt.
Audioschuh und externe Verbindungen
Der Audioschuh ist eine standardisierte Schnittstelle, die ursprünglich für professionelle Audiogeräte entwickelt wurde. Bei Hörgeräten ermöglicht er den direkten Anschluss externer Audioquellen ohne Qualitätsverlust. Telefonverstärker mit Audioschuh-Ausgang können so verlustfrei mit kompatiblen Hörgeräten verbunden werden.
Die Verbindung erfolgt über ein spezielles Kabel, das einerseits am Telefonverstärker und andererseits am Audioschuh des Hörgeräts angeschlossen wird. Diese Lösung bietet die beste Klangqualität, da das Signal direkt und ohne Umwege übertragen wird. Moderne Systeme nutzen zunehmend auch Bluetooth für die drahtlose Übertragung, was mehr Bewegungsfreiheit beim Telefonieren ermöglicht.
Spezielle Funktionen für optimales Hören
Klingeltonverstärker und akustische Signale
Neben der Gesprächsverstärkung ist auch die Wahrnehmung eingehender Anrufe für Hörgeschädigte problematisch. Klingeltonverstärker erhöhen die Ruftonlautstärke auf bis zu 95 dB und machen so jeden Anruf hörbar. Viele Geräte bieten zusätzlich verschiedene Klingeltöne zur Auswahl, da manche Frequenzen besser wahrgenommen werden als andere.
Die Einstellung der Klingeltonlautstärke erfolgt stufenlos oder in vordefinierten Stufen. Einige Modelle verfügen über eine adaptive Lautstärkeregelung, die sich an die Umgebungslautstärke anpasst. In lauter Umgebung wird der Klingelton automatisch lauter, während er nachts gedämpft wird. Diese intelligente Steuerung verhindert verpasste Anrufe bei gleichzeitiger Rücksichtnahme auf Mitbewohner.
Optische und vibrierende Anrufsignalisierung
Ergänzend zur akustischen Signalisierung bieten viele Schwerhörigentelefone optische Anzeigen. LED-Blitzlichter oder Signallampen zeigen eingehende Anrufe auch dann an, wenn der Klingelton nicht gehört wird. Die Lichtsignale sind oft so hell, dass sie auch aus den Augenwinkeln wahrgenommen werden.
Vibrationssignale bieten eine weitere Möglichkeit der Anrufsignalisierung. Einige Telefone verfügen über eingebaute Vibrationsmotoren, andere können mit externen Vibrationskissen verbunden werden, die unter das Kopfkissen gelegt werden. Diese Kombination aus akustischen, optischen und taktilen Signalen stellt sicher, dass kein wichtiger Anruf verpasst wird.
Teleschlinge für induktive Übertragung
Die Teleschlinge ist eine spezielle Induktionsschleife, die um den Hals getragen wird und das Telefonsignal drahtlos an Hörgeräte mit T-Spule überträgt. Sie besteht aus einem dünnen Kabel mit integrierter Spule und einem kleinen Verstärker, der meist am Gürtel befestigt wird. Die Reichweite der Übertragung umfasst den gesamten Kopfbereich.
Der Vorteil der Teleschlinge liegt in der freihändigen Nutzung. Das Telefon muss nicht direkt ans Ohr gehalten werden, was besonders bei längeren Gesprächen angenehm ist. Die Klangqualität ist exzellent, da Störgeräusche effektiv ausgeblendet werden. Moderne Teleschlingen arbeiten mit wiederaufladbaren Akkus und bieten eine Betriebsdauer von 8 bis 12 Stunden.
Installation und praktische Nutzung
Schritt-für-Schritt-Einrichtung bei Festnetztelefonen
Die Installation eines Inline-Verstärkers ist denkbar einfach und in wenigen Minuten erledigt. Zunächst wird der Telefonhörer vom Basisgerät getrennt, indem der Modularstecker aus der Buchse gezogen wird. Der Verstärker wird nun zwischen Telefon und Hörer geschaltet: Der Stecker des Hörers kommt in die Eingangsbuchse des Verstärkers, das mitgelieferte Verbindungskabel verbindet den Verstärker mit dem Telefon.
Nach dem Einlegen der Batterien oder dem Anschluss des Netzteils ist der Verstärker betriebsbereit. Die Grundeinstellungen für Lautstärke und Tonregelung sollten zunächst in mittlerer Position belassen werden. Während eines Testgesprächs können die Einstellungen dann individuell angepasst werden, bis die optimale Sprachverständlichkeit erreicht ist.
Verbindung mit Hörgeräten über verschiedene Schnittstellen
Die Kopplung von Telefonverstärkern mit Hörgeräten erfordert je nach System unterschiedliche Vorgehensweisen. Bei induktiver Übertragung über die T-Spule muss das Hörgerät in den Telefonmodus geschaltet werden. Dies geschieht entweder manuell über einen Schalter am Hörgerät oder automatisch durch Magnetsensoren beim Annähern an den Telefonhörer.
Für die Verbindung über Audioschuh wird zunächst der passende Adapter am Hörgerät angebracht. Das Verbindungskabel wird dann zwischen Telefonverstärker und Audioschuh eingesteckt. Bei Bluetooth-fähigen Systemen erfolgt die Kopplung über das Pairing-Menü. Nach einmaliger Einrichtung verbinden sich die Geräte automatisch, sobald sie in Reichweite sind.
Optimale Einstellungen für verschiedene Hörsituationen
Die richtige Konfiguration des Telefonverstärkers hängt von der Art des Hörverlusts und der Umgebungssituation ab. Bei Hochtonschwerhörigkeit sollte die Höhenanhebung aktiviert werden, während bei Tieftonschwäche die Bassanhebung hilft. Die Gesamtlautstärke wird so eingestellt, dass Sprache klar verständlich ist, ohne unangenehm laut zu sein.
In ruhiger Umgebung reicht meist eine moderate Verstärkung von 15 bis 20 dB. Bei Hintergrundgeräuschen oder schlechter Verbindungsqualität kann die Verstärkung auf 25 bis 30 dB erhöht werden. Wichtig ist, die Einstellungen regelmäßig zu überprüfen und anzupassen, da sich das Hörvermögen im Laufe der Zeit verändern kann.
Preisgestaltung und Bezugsquellen
Die Preisspanne für Telefonverstärker ist breit gefächert. Einfache Inline-Verstärker sind bereits ab 30 Euro erhältlich, bieten aber meist nur Grundfunktionen. Mittelklassegeräte mit Tonregelung und höherer Verstärkungsleistung kosten zwischen 50 und 100 Euro. Hochwertige Schwerhörigentelefone mit umfangreicher Ausstattung liegen bei 150 bis 300 Euro.
Der Fachhandel für Hörakustik bietet den Vorteil kompetenter Beratung und der Möglichkeit, Geräte vor dem Kauf zu testen. Online-Shops haben oft günstigere Preise und eine größere Auswahl, allerdings fehlt die persönliche Beratung. Einige Krankenkassen bezuschussen Telefonverstärker als Hilfsmittel, wenn eine ärztliche Verordnung vorliegt. Es lohnt sich, vor dem Kauf bei der eigenen Krankenkasse nachzufragen.
Praktische Auswahlkriterien
Wichtige Funktionen für den individuellen Bedarf
Bei der Auswahl eines Telefonverstärkers sollten die individuellen Bedürfnisse im Vordergrund stehen. Menschen mit leichten Hörproblemen kommen oft mit einem einfachen Inline-Verstärker aus. Bei stärkeren Beeinträchtigungen oder wenn zusätzliche Funktionen wie optische Signalisierung gewünscht sind, empfiehlt sich ein Schwerhörigentelefon.
Die Kompatibilität mit vorhandenen Geräten ist ein weiteres wichtiges Kriterium. Wer bereits ein Hörgerät trägt, sollte auf T-Spulen-Kompatibilität achten. Für Menschen mit eingeschränkter Feinmotorik sind große Tasten und einfache Bedienung wichtig. Die Möglichkeit, Profile für verschiedene Nutzer zu speichern, ist in Mehrpersonenhaushalten vorteilhaft.
Beratung durch Fachpersonal nutzen
Obwohl Telefonverstärker frei verkäuflich sind, ist eine fachkundige Beratung empfehlenswert. Hörakustiker können das individuelle Hörvermögen testen und passende Geräte empfehlen. Sie kennen die Vor- und Nachteile verschiedener Systeme und können bei der optimalen Einstellung helfen.
Viele Fachgeschäfte bieten die Möglichkeit, Geräte für einige Tage zu testen. Dies ist besonders wertvoll, da sich die Eignung eines Verstärkers oft erst im Alltag zeigt. Bei der Beratung sollten auch zukünftige Entwicklungen bedacht werden. Ein hochwertiges Gerät mit Reserven bei der Verstärkungsleistung kann auch bei fortschreitendem Hörverlust noch gute Dienste leisten.
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