HÖRST
Ohren zu – Was tun?

Inhaltsverzeichnis
Wenn die “Ohren zu” sind, kann dies ganz unterschiedliche Gründe und Bedeutungen haben. So können physische Ursachen wie Ohrenschmalz, Wasser im Ohr nach dem Schwimmen oder Infektionen ein Gefühl von Druck oder Taubheit im Ohr erzeugen und das Hören erschweren. Für viele Menschen fühlt es sich so an, als hätten sie Watte im Ohr. Auch Druck auf dem Ohr, zum Beispiel beim Wandern in den Bergen oder im Flugzeug, kann dazu führen, dass die Ohren “zu” sind.
Es gibt daher keine eindeutige Definition, stattdessen sollte man, wenn die Ohren zu sind, nach den Ursachen suchen.
Ursachen: Warum sind meine Ohren zu?
Es gibt unterschiedliche Gründe, warum die Ohren zu sein können. Dazu gehören verstopfte Ohren beziehungsweise das Gefühl verstopfter Ohren und Druck auf dem Ohr.
- Druck auf den Ohren: Druck auf den Ohren oder auf einem Ohr kann sich anfühlen, als wären die Ohren zu. Der Grund für Ohrendruck ist meist eine blockierte eustachische Röhre, auch Ohrtrompete genannt, zum Beispiel aufgrund von Ohrenschmalz, Infektionen oder dem Ausgleich von Höhenunterschieden. Dabei wölbt sich das Trommelfell und erzeugt Druck.
- Ohrenschmalz: Obwohl Ohrenschmalz eigentlich gut ist, denn er transportiert Schmutz und Bakterien auf natürliche Weise aus unseren Ohren, kann zu viel Ohrenschmalz dazu führen, dass die Ohren verstopfen.
- Fremdkörper im Ohr: Wenn wir plötzlich auf einer Seite schlechter hören als auf der anderen Seite, kann ein Fremdkörper im Ohr Schuld sein. Gerade bei Kindern kann Neugier dazu führen, dass sie sich Dinge wie eine Perle, eine Erbse oder Ähnliches ins Ohr stecken. Aber auch Insekten und kleine Tiere können in seltenen Fällen Grund dafür sein, dass unser Ohr zu ist. Fremdkörper im Ohr sollten unbedingt vermieden werden, da sie zu Verletzungen des Innenohrs oder Mittelohrs führen können.
- Wasser im Ohr: Beim Schwimmen, Baden oder Tauchen kommt es manchmal dazu, dass Wasser ins Ohr läuft. In der Regel läuft dieses von alleine wieder aus dem Ohr, unter Umständen kann es sich dort aber auch festsetzen, zum Beispiel, wenn das Wasser unser Ohrenschmalz aufweicht.
- Krankheiten und Ohrenkrankheiten: Mittelohrentzündungen, Gehörgangsentzündungen, Infektionen, aber auch eine einfache Erkältung kann dazu führen, dass die Ohren betroffen oder “”zu” sind und wir eine vorübergehende Hörminderung erfahren.
Allergien: Verschiedene Allergien, zum Beispiel eine Pollenallergie, eine Hausstaubmilbenallergie oder eine allergische Reaktion auf Tierhaare können Auslöser für verstopfte Ohren sein.
Wie lange dauert es, bis sich ein verstopftes Ohr wieder öffnet?
Die Frage, wie lange es dauert, bis sich eine Verstopfung im Ohr löst, kann nur individuell beantwortet werden. Denn hier spielen verschiedene Faktoren, darunter vor allem die Ursache, eine Rolle.
Handelt es sich um Wasser im Ohr oder Druck auf dem Ohr, zum Beispiel aufgrund eines Höhenausgleichs, kann sich das Ohr oft schon nach kurzer Zeit wieder “öffnen”.
Handelt es sich jedoch um eine Mittelohrentzündung, kann die Verstopfung unter Umständen eine bis zwei Wochen dauern. Hier ist oft auch entscheidend, ob und wie die Erkrankung behandelt wird.
Ohren zu – was tun? Tipps und Hausmittel bei verstopften Ohren
Die Gründe für verstopfte Ohren können sehr unterschiedlich sein, deshalb sind auch die Maßnahmen, die man selbst ergreifen kann, vielfältig. Im Folgenden haben wir ein paar Tipps und Hausmittel für Sie zusammengefasst, die in unterschiedlichen Situationen helfen können, wenn das Ohr zu ist, oder um eine Verstopfung des Ohres zu vermeiden.
- Richtige Ohrhygiene: Wer eine Verstopfung der Ohren vermeiden will, sollte unbedingt auf die richtige Ohrhygiene achten. Dazu gehören das sanfte Reinigen der Ohren und der Schutz der Ohren vor Wasser und Schmutz durch das Tragen von Ohrstöpseln im Wasser oder staubigen Umgebungen.
- Ohren reinigen: Die regelmäßige, sanfte Reinigung der Ohren und äußeren Ohrmuschel kann ebenfalls verhindern, dass die Ohren verstopfen. Die Betonung liegt dabei auf “sanft”. Nutzen Sie ein weiches Tuch oder geeignete Mittel, aber vermeiden Sie den Einsatz von Wattestäbchen, da dies den Gehörgang mit Ohrenschmalz verstopfen oder verletzen kann.
- Schutz vor Infektionen: Schützen Sie sich im Allgemeinen vor Infektionen, indem Sie Ihre Ohren trocken halten, das Eindringen von Wasser und Schmutz vermeiden.
- Umgang mit Allergien: Um zu verhindern, dass Ihre Allergie zur Verstopfung der Ohren führt, ist es wichtig, dass Sie allergieauslösende Substanzen meiden und ggf. Antihistaminika einnehmen.
- Druckausgleich: Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Ohr zu ist, könnte das auch Ohrendruck sein. In diesem Fall kann ein Druckausgleich helfen, zum Beispiel durch Gähnen, Kauen oder die sogenannte Valsalva-Methode.
- Niemals Fremdkörper ins Ohr: Auch wenn Sie einmal ein Jucken im Innenohr verspüren, denken Sie daran: Kratzen Sie sich niemals mit einem Gegenstand, um Verletzungen des Gehörgangs, des Trommelfells etc. zu vermeiden. Achten Sie zudem besonders darauf, dass sich Ihre Kinder keine Fremdkörper ins Ohr stecken. Hinweise darauf könnten sein, dass das Kind Ohrenschmerzen hat oder schlechter hört.
Leben Sie gesund: Wie in fast allen Bereichen gilt auch beim Ohr: Eine gesunde Lebensweise, viel Bewegung und eine ausgewogene Ernährung können dabei helfen, Ihre Gesundheit zu fördern.

Ohren zu: Wann sollte man zum Arzt gehen?
Wenn die Ohren zu sind, hat dies nicht immer gleich eine schwerwiegende Ursache. Oftmals handelt es sich um harmlose Gründe, und die Symptome verschwinden nach kurzer Zeit von selbst wieder.
Doch es gibt auch Situationen, in denen ein Arztbesuch notwendig ist. Hier sind einige Fälle, in denen Sie medizinischen Rat einholen sollten:
- Schmerzen im Ohr: Anhaltende Ohrenschmerzen sind immer ein Grund für einen Besuch bei Ihrer HNO-Ärztin oder Ihrem HNO-Arzt, denn sie können ein Zeichen für eine Entzündung oder Ohrenkrankheiten sein.
- Fieber: Fieber, vor allem anhaltendes oder sehr hohes Fieber, sind immer ein Grund dafür, einen Arzt oder eine Ärztin zu konsultieren. In Verbindung mit einem verstopften Ohr könnte Fieber auf eine Infektion oder zum Beispiel eine Mittelohrentzündung hinweisen.
- Schwindel oder Gleichgewichtsprobleme: Auch bei Schwindel, Lagerungsschwindel oder Problemen mit dem Gleichgewicht sollten Sie unbedingt ärztliche Hilfe suchen. Diese Symptome können auf Verletzungen oder Probleme im Innenohr hinweisen.
- Hörverlust: Wenn Sie bemerken, dass ihre Hörminderung nicht wieder weggeht oder sich sogar verschlimmert, oder wenn es zu einem Hörverlust kommt, ist dies ebenfalls ein Grund für den Besuch beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt.
- Anhaltende Verstopfung: Wenn sich die Verstopfung im Ohr selbst nach ein paar Tagen nicht von selbst löst und alle Maßnahmen, die Sie ggf. selbst durchführen können, nicht geholfen haben, ist ärztliche Hilfe sinnvoll.
- Druckgefühl: Ohrendruck kann unterschiedliche Gründe haben, von Krankheiten und dem Höhenausgleich bis hin zu verstopften Ohren. Wenn das Druckgefühl nach einiger Zeit und auch nach Maßnahmen wie Gähnen und Kauen nicht verschwindet, sollten Sie eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen, um die Ursachen und Behandlung zu klären.
Flüssigkeitsaustritt aus dem Ohr: Wenn Flüssigkeiten wie Blut oder Eiter aus dem Ohr austreten, kann das ein Zeichen für eine mögliche Erkrankung oder Verletzung des Innenohrs sein. In diesem Fall sollten Sie ebenfalls dringend ärztlichen Rat einholen.
Was macht der Arzt bei verstopften Ohren?
Wenn sich eine Verstopfung im Ohr nicht von selbst wieder auflöst und auch die Tipps und Hausmittel nicht helfen, ist der Gang zum Hals-Nasen-Ohren-Arzt notwendig. Dieser hat verschiedene Möglichkeiten und Hilfsmittel zur Reinigung oder Behandlung. Folgende Behandlungen kann der HNO-Arzt durchführen:
- Professionelle Ohrreinigung: Eine professionelle Ohrreinigung kann zum Beispiel eine Ohrenspülung sein. Dabei spült der Arzt das Ohr oder den Gehörgang mithilfe einer Ohrspritze und einer Flüssigkeit, um den Ohrenschmalzpfropf zu lösen und auszuspülen. Alternativ benutzt der Arzt spezielle Instrumente, um den Ohrenschmalz manuell zu entfernen. Dazu gehört in manchen Fällen auch ein Absauggerät, das das Cerumen vorsichtig aus dem Ohr entfernt.
- Medikamentöse Behandlung: Wenn sich das Ohr entzündet hat und Ohrenschmerzen auftreten, ist manchmal eine medikamentöse Behandlung erforderlich. Diese legt die Ärztin oder der Arzt auf Basis der jeweiligen Diagnose fest.
Operation: Wenn die Ohren sehr häufig mit Ohrenschmalz verstopfen, zum Beispiel weil der Gehörgang zu eng ist, kann eine Operation zur Erweiterung des Gehörgangs hilfreich sein.
Wichtig: Diese Behandlungen sollten nur von Ärztinnen und Ärzten durchgeführt werden. Versuchen Sie niemals, die Verstopfung selbst mit irgendwelchen Gegenständen oder spitzen Objekten zu entfernen, da dies das Ohr möglicherweise verletzen kann.
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