HÖRST
Welttag des Hörens 03.März 2026 – Das Leben gehört gehört

Inhaltsverzeichnis
Das Gehör spielt eine entscheidende Rolle in unserem täglichen Leben, sei es bei der Kommunikation, im Arbeitsumfeld, beim Lernen oder beim Genießen von Musik und anderen Klängen. Dennoch nehmen viele Menschen ihr Gehör als selbstverständlich hin, ohne sich der möglichen Risiken bewusst zu sein, die zu Hörminderung oder Hörverlust führen können.
Können Sie sich vorstellen, die Stimme Ihrer Liebsten nicht mehr klar zu verstehen? Oder Ihre Lieblingsmusik nur noch gedämpft wahrzunehmen? Für Millionen Menschen weltweit ist das Realität. Der Welttag des Hörens 2026 rückt deshalb ein Thema in den Fokus, das uns alle betrifft – heute oder in Zukunft.
Am 3. März 2026 findet der internationale Aktionstag bereits zum 16. Mal statt. Mit vielfältigen Aktionen, kostenlosen Hörtests und wichtigen Informationen möchte der Welttag des Hörens die Bedeutung unseres Gehörs unterstreichen und zur aktiven Vorsorge motivieren.
Was ist der Welttag des Hörens?
Der Welttag des Hörens – international als World Hearing Day bekannt – ist ein weltweiter Aktionstag, der jährlich am 3. März stattfindet. 2007 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufen, verfolgt er ein klares Ziel: Die Öffentlichkeit für die Bedeutung des Hörens zu sensibilisieren und über Prävention sowie Behandlungsmöglichkeiten von Hörminderungen aufzuklären.
In Deutschland wird der Aktionstag vom Bundesverband der Hörsysteme-Industrie (BVHI) in enger Zusammenarbeit mit der WHO organisiert. Gemeinsam mit Hörakustikern, HNO-Ärzten, Kliniken, Verbänden und vielen weiteren Partnern entsteht so ein bundesweites Netzwerk für besseres Hören.
Warum ist dieser Tag so wichtig?
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache:
- Weltweit leben etwa 430 Millionen Menschen mit einer behandlungsbedürftigen Hörminderung – darunter 34 Millionen Kinder
- In Deutschland sind nach WHO-Kriterien rund 12 Prozent der Bevölkerung schwerhörig – das sind etwa 10 Millionen Menschen
- Bis 2050 könnte die Zahl der Betroffenen weltweit auf über 700 Millionen ansteigen
Besonders besorgniserregend: Von den etwa 5,8 Millionen Deutschen mit einem beeinträchtigenden Hörverlust nutzen nur rund 2 Millionen Hörsysteme. Diese Versorgungslücke zeigt, wie viele Menschen trotz Hörproblemen keine angemessene Hilfe erhalten.

Aktionen und Veranstaltungen zum Welttag des Hörens 2026
Der Welttag des Hörens lebt von der Vielfalt seiner Aktionen. Bundesweit beteiligen sich zahlreiche Akteure mit kreativen Ideen und informativen Angeboten:
Das erwartet Sie am 3. März 2026:
- Kostenlose Hörtests bei teilnehmenden Hörakustikern und HNO-Praxen
- Informationsveranstaltungen zu modernen Hörsystemen und Präventionsmaßnahmen
- Workshops und Webinare für Betroffene und Angehörige
- Schulaktionen zur Sensibilisierung junger Menschen
- Beratungsangebote zu technischen Hilfsmitteln wie TV-Hörverstärkern
- Aufklärungskampagnen in sozialen Medien und der Presse
In den vergangenen Jahren haben sich die Aktionen als besonders vielfältig erwiesen – von Hörtests vor dem Berliner Reichstag über akustische Stadtführungen bis hin zu Online-Seminaren. Diese breite Palette zeigt: Hörgesundheit ist ein Thema, das alle Generationen und Lebensbereiche betrifft.
Die WHO veranstaltet zudem eine zentrale Veranstaltung an ihrem Hauptsitz in Genf, während weltweit Mitgliedstaaten und Partnerorganisationen eigene Programme auf die Beine stellen.
Schwerpunktthemen 2026: Prävention und frühzeitiges Handeln
Während das offizielle Motto für 2026 noch bekanntgegeben wird, zeichnen sich bereits wichtige Themenschwerpunkte ab:
Hören in Schule und Ausbildung
Ein besonderer Fokus liegt 2026 auf jungen Menschen. Denn über eine Milliarde Jugendlicher weltweit sind durch zu laute Musik und Lärmbelastung gefährdet. Hier setzt der Aktionstag mit gezielter Aufklärung über „sicheres Hören“ an.
Modernste Hörsysteme-Technik
Die technologische Entwicklung schreitet rasant voran. Moderne Hörgeräte sind heute kleine High-Tech-Wunder, die sich nahtlos in den Alltag integrieren lassen. Auch unterstützende Technologien verbessern die Lebensqualität bei Hörproblemen erheblich.
Der Zusammenhang zwischen Hören und Gesundheit
Unbehandelte Hörminderungen können weitreichende Folgen haben – von sozialer Isolation über Schwierigkeiten im Berufsleben bis hin zu einem erhöhten Risiko für kognitive Beeinträchtigungen. Studien zeigen einen deutlichen Zusammenhang zwischen unbehandeltem Hörverlust und Demenz im Alter.
Praktische Tipps für Ihre Hörgesundheit
Der Welttag des Hörens möchte nicht nur informieren, sondern auch zum Handeln motivieren. Diese Maßnahmen können Sie selbst ergreifen:
Frühe und regelmäßige Vorsorge
Lassen Sie Ihr Gehör professionell überprüfen – besonders bei Neugeborenen empfiehlt der Welttag des Hörens eine frühe Vorsorge und ab dem 50. Lebensjahr regelmäßige Hörtests.
Hörvorsorge bei Kindern
Die Hörvorsorge beginnt bereits im Säuglingsalter und begleitet Kinder durch ihre gesamte Entwicklung. Regelmäßige Überprüfungen des Hörvermögens stellen sicher, dass eventuelle Probleme rechtzeitig erkannt werden – lange bevor sie die Entwicklung des Kindes beeinträchtigen können.
Besonders in den ersten Lebensjahren ist das Gehör für die Sprachentwicklung unverzichtbar. Kinder lernen sprechen, indem sie Laute und Wörter hören, nachahmen und allmählich selbst verwenden. Wird eine Hörstörung nicht frühzeitig erkannt, kann dies die gesamte sprachliche und kognitive Entwicklung verzögern.
Zu den wichtigsten Vorsorgemaßnahmen gehören:
- Regelmäßige Hörtests im Rahmen der Kindervorsorgeuntersuchungen
- Aufmerksamkeit für Verhaltensweisen, die auf Hörprobleme hindeuten könnten
- Schutz vor Lärmbelastung, insbesondere bei lauter Musik über Kopfhörer
- Frühzeitige ärztliche Abklärung bei Auffälligkeiten
Neugeborenen-Hörscreening
In Deutschland und vielen anderen Ländern wird bei Neugeborenen standardmäßig ein Hörscreening durchgeführt – meist in den ersten Lebenstagen. Dieser Test ist schmerzfrei, dauert nur wenige Minuten und kann bereits frühzeitig Hinweise auf mögliche Hörstörungen geben.
Das Neugeborenen-Hörscreening erfasst, ob das Innenohr und der Hörnerv grundsätzlich funktionieren. Fällt der Test auffällig aus, bedeutet dies nicht automatisch, dass eine dauerhafte Hörstörung vorliegt – weitere Untersuchungen beim HNO-Arzt bringen dann Klarheit.
Warum ist das Screening so wichtig? Etwa zwei von 1.000 Neugeborenen kommen mit einer behandlungsbedürftigen Hörstörung zur Welt. Je früher diese erkannt wird, desto besser können Behandlungsmaßnahmen beginnen – idealerweise bereits im ersten Lebensjahr.
Hörtests im Kindesalter
Auch wenn das Neugeborenen-Hörscreening unauffällig war, bedeutet dies nicht, dass sich später keine Hörprobleme entwickeln können. Hörstörungen können auch im weiteren Verlauf des Kindesalters auftreten – etwa durch Infektionen, Verletzungen oder genetische Faktoren, die sich erst später zeigen.
Regelmäßige Hörtests sollten daher fester Bestandteil der kinderärztlichen Vorsorgeuntersuchungen sein. Diese Tests können über Routinetests bei Kinderarztbesuchen oder durch spezialisierte Hörtests bei einem Hörakustiker oder HNO-Arzt erfolgen.
Besonders wichtig sind Hörtests in folgenden Situationen:
- Bei häufigen Mittelohrentzündungen oder Paukenergüssen
- Wenn die Sprachentwicklung verzögert erscheint
- Bei auffälligem Verhalten, das auf Hörprobleme hindeuten könnte
- Nach Kopfverletzungen oder schweren Infektionen
- Wenn in der Familie Hörstörungen bekannt sind
Hörvorsorge ab dem 50. Lebensalter
Viele Menschen gehen regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung beim Hausarzt oder zum Augenarzt – aber wie steht es mit der Hörvorsorge? Das Gehör wird oft vernachlässigt, obwohl es für die Lebensqualität ebenso wichtig ist wie gute Sehkraft oder körperliche Fitness.
Experten empfehlen ab dem 50. Lebensjahr regelmäßige Hörtests – idealerweise alle zwei bis drei Jahre, bei bekannten Risikofaktoren auch häufiger. Viele Hörakustiker bieten kostenlose Hörtests an, die eine erste Einschätzung ermöglichen.
Warum dies so wichtig ist?
- Früherkennung ermöglicht rechtzeitige Behandlung, bevor sich negative Folgen entwickeln
- Regelmäßige Tests dokumentieren Veränderungen des Hörvermögens über die Zeit
- Präventive Maßnahmen können das Fortschreiten von Hörverlust verlangsamen
- Rechtzeitige Versorgung mit Hörsystemen erleichtert die Gewöhnung erheblich
Neben regelmäßigen Tests gehört zur Hörvorsorge auch der Schutz vor schädlichen Einflüssen: Vermeiden Sie übermäßige Lärmbelastung, nutzen Sie Gehörschutz bei lauten Aktivitäten und achten Sie auf Ihre allgemeine Gesundheit – denn Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck können das Hörvermögen zusätzlich beeinträchtigen.
Hörtests für Menschen im besten Alter
Ein professioneller Hörtest gibt Aufschluss über Art und Ausmaß einer möglichen Hörstörung. Verschiedene Testverfahren kommen dabei zum Einsatz:
Tonaudiometrie: Dies ist der klassische Hörtest, bei dem über Kopfhörer Töne in unterschiedlichen Frequenzen und Lautstärken vorgespielt werden. Sie geben an, ab welcher Lautstärke Sie die Töne wahrnehmen können. Das Ergebnis wird in einem Audiogramm dargestellt und zeigt die individuelle Hörschwelle.
Sprachaudiometrie: Hier wird getestet, wie gut Sie Sprache verstehen können – ein entscheidender Faktor für die Alltagstauglichkeit. Dabei werden Wörter oder Sätze in verschiedenen Lautstärken vorgespielt, die Sie wiederholen sollen.
Weitere Untersuchungen: Bei Bedarf können zusätzliche Tests durchgeführt werden, etwa zur Überprüfung des Mittelohrs oder zur Messung der Hörnerv-Funktion.
Ein HNO-Arzt führt außerdem eine gründliche Untersuchung des Ohres durch, um mögliche Ursachen für Hörprobleme zu identifizieren – etwa Ohrenschmalz-Verstopfung, Infektionen oder anatomische Veränderungen.
Altersschwerhörigkeit erkennen
Altersschwerhörigkeit entwickelt sich meist schleichend über Jahre hinweg. Viele Betroffene gewöhnen sich unbewusst an die Veränderungen und bemerken erst spät, wie sehr ihr Hörvermögen bereits beeinträchtigt ist. Oft sind es Angehörige, die als Erste Veränderungen wahrnehmen.
Typische Anzeichen von Altersschwerhörigkeit
- Schwierigkeiten, Gespräche in geräuschvoller Umgebung zu verstehen – etwa im Restaurant oder bei Familienfeiern
- Probleme beim Verstehen hoher Stimmen, besonders von Frauen und Kindern
- Häufiges Nachfragen oder Bitten um Wiederholungen
- Der Fernseher oder das Radio muss immer lauter gestellt werden
- Türklingel oder Telefon werden überhört
- Geräusche und Stimmen klingen „gedämpft“ oder „verrauscht“
- Schwierigkeiten bei Telefongesprächen
- Erschöpfung nach längeren Gesprächen, weil das konzentrierte Zuhören so anstrengend ist
- Rückzug aus sozialen Situationen, weil Kommunikation als belastend empfunden wird
Ein besonders typisches Merkmal der Altersschwerhörigkeit: Die Betroffenen hören zwar noch, dass gesprochen wird – können aber nicht mehr verstehen, was gesagt wird. Besonders betroffen sind die hohen Frequenzen, die für das Sprachverstehen wichtig sind. Konsonanten wie „s“, „f“ oder „t“ werden undeutlich, was dazu führt, dass Wörter verschwommen klingen.
Die gute Nachricht: Es gibt Lösungen!
96 Prozent der Hörgeräteträger berichten von einer höheren Lebensqualität nach der Versorgung. Gleichzeitig bedauern 60 Prozent, zu lange mit diesem Schritt gewartet zu haben. Diese Zahlen zeigen: Es lohnt sich, aktiv zu werden!
Moderne Hörsysteme und unterstützende Technologien wie TV-Hörverstärker ermöglichen heute eine deutlich verbesserte Teilhabe am Leben. Der OSKAR von faller audio beispielsweise hilft gezielt beim Fernsehen, indem er Sprache verstärkt und störende Hintergrundgeräusche reduziert.
Gemeinsam für besseres Hören
Der Welttag des Hörens 2026 steht wieder unter der Schirmherrschaft des Bundesgesundheitsministers Prof. Dr. Karl Lauterbach, der die gesellschaftliche Bedeutung des Themas unterstreicht.
Machen auch Sie mit! Informieren Sie sich, lassen Sie Ihr Gehör testen und sprechen Sie mit Familie und Freunden über dieses wichtige Thema. Denn gutes Hören bedeutet Lebensqualität – und die sollten wir uns alle erhalten.
Weitere Informationen zum Welttag des Hörens 2026, aktuelle Veranstaltungen in Ihrer Nähe und hilfreiche Materialien finden Sie auf der offiziellen Website des Bundesverbands der Hörsysteme-Industrie unter www.welttag-des-hoerens.de.
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